27. und 28.4.2007
20.00 Emmaus-Kirche

Johann Sebastian Bach:
Messe in h-Moll (Auszüge, s.u.)

Ingo Schulz: Grablegung und Auferstehung (UA)

 

 

Eintritt: EUR 14,- / 12,- (erm. 12,- / 10,-)
(nummerierte Plätze)


Vorverkauf EUR 12,- / 10,- (10,- / 8,-)
Vorverkauf bis 23.4.2007 unter 030/616 93 10 und über den Chor.

 

Die Mitwirkenden:

  • Sopran-Solo: Inés Villanueva
  • Alt-Solo: Ulrike Bartsch
  • Ölberg-Chor
  • Concerto Grosso Berlin (auf historischen Instrumenten)
  • Leitung: Ingo Schulz

 

Flyer zum Konzert

 

In diesem Konzert wollen wir Teile* der großartigen h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach (Kyrie, Christe, Kyrie und die erste Hälfte vom Credo) – wie schon im vergangenen Jahr – mit einer Uraufführung kombinieren.
Wir freuen uns, das erste größere Werk unseres Dirigenten Ingo Schulz "Grablegung und Auferstehung" zu präsentieren, eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema Auferstehung.
Die Komposition enthält neben eigenen, neuen Tönen Material aus Werken von Bach und Mahler in noch nie gehörten Kombinationen. Wie in einem Traum überlagern sich die Musik-Schichten und intensivieren so die musikalischen Aussagen. Wenn es gelingt, können Sie nach diesem "Nachtstück" vielleicht sagen: "Ich habe 20 Minuten lang sehr aufregend von Auferstehung geträumt."  

*Auszüge aus Bachs h-Moll-Messe - darf man das?

Bach hat die h-Moll-Messe nie als geschlossenes Werk konzipiert. Erst 1738/39 hat er vier ältere Kompositionen zu einer "missa tota", seiner einzigen vollständigen Vertonung des lateinischen Messtextes, zusammengefasst. Diese Zusammenfassung ist zu Bachs Lebzeiten niemals gespielt worden und war wohl auch nicht dafür geplant. Ähnlich wie manch anderes Spätwerk könnte es sich durchaus um "Lesemusik" handeln, um ein Kompendium zur Darstellung der Kompositionskunst einer zu Ende gehenden Epoche.
Die ehemaligen Einzelwerke Kyrie/Gloria (1733), Credo (1732), Sanctus (1736) wurden sicher selten in Gottesdiensten aufgeführt. Der verwendete lateinische Text entspricht dem in der lutherischen Kirche Kursachsens üblichen, der aber eben kaum Verwendung fand, da die Gottesdienstsprache deutsch war; Osanna bis Dona wurden erst bei der Zusammenfassung der Werke komponiert. Im Autograph verzichtet Bach auf eine neue durchgehende Nummerierung der Sätze, es bleiben die vier Einzelwerke deutlich erkennbar. Erst im 19. Jahrhundert, als Bachs Messe mit Beethovens Missa Solemnis in Parallele gesetzt wurde, kam das Missverständnis auf – und auch der Name "Hohe Messe" stammt aus dieser Zeit.
Da also die Bach'sche Messe nie als Ganzes komponiert wurde, scheint es mir durchaus legitim, einen Schritt weiter zu gehen, wie wir es in unserem Konzert machen, und nur das Kyrie ohne das Gloria aufzuführen.
Im Dezember 2007 werden wir dann das ganze Werk an einem Abend spielen, ein großartiges Erlebnis, das aber wohl von Bach nie so geplant war.