Eine mögliche Lesart der Graphik, die mehrfach aufgeführt wurde, sei hier angegeben:
Der Aufbau ist auf die vier Ecken des Raumes verteilt, d.h. in jeder Ecke steht ein Tasteninstrument und eine Chorstimme.
Der Chor summt den Choral in Es-Dur. Die Tasteninstrumente nehmen den Choral auf und spielen ihn im Kanon im Abstand von ca. 2 Takten. Der Choral wird dann von den Instrumenten wiederholt, wobei sich, wie auch schon zum Ende des ersten Durchgangs, starke Auflösungserscheinungen bemerkbar machen. D.h. die Instrumente spielen immer weniger vom Choral und immer mehr Anteile aus der jeweiligen Graphik, für die eine Lesart und Reihenfolge selbst erstellt werden muß (die Art der Graphik legt auch Spielen im Inneren des Instruments nahe, eine Variante, die nur bei Cembalo und Klavier möglich ist, und so, um eine gewisse Geschlossenheit zu erreichen, nicht übermäßig angewendet werden sollte). Am längsten bleibt der gleichmäßige Rhythmus des Chorals spürbar. Während dieser langsamen Zergliederung des Bach-Chorals findet eine starke Steigerung der Lautstärke statt. In den Höhepunkt hinein singt der Chor sehr laut Fragmente des Chorals, allerdings nicht auf einer Tonhöhe, sondern jeder Sänger seine Stimme von einem beliebigen Ton aus. Es entstehen "Klangbänder aus Bach". Nach diesem Durchgang des Chorals nimmt die Lautstärke und Intensität in den Instrumenten nochmals zu. Der Klang bricht plötzlich ab und der Bach-Choral erklingt in E-Dur mit dem entsprechenden Text, wobei die Instrumente colla Parte mitspielen. Ein für Neue Musik ungewöhnliches, harmonisches Ende, eine Huldigung an J. S. Bach.